- Mielke
- Mielke,Erich, Politiker, * Berlin 28. 12. 1907, ✝ ebenda 21. 5. 2000; trat 1925 der KPD bei und wurde in deren militärischen »Selbstschutz« leitend tätig. Der Ermordung von zwei Polizeioffizieren angeklagt, floh er 1931 mit sowjetischer Hilfe nach Belgien; 1934-35 wurde Mielke in der UdSSR geschult, 1936-39 nahm er als Offizier der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teil und bekämpfte »Abweichler« in den eigenen Reihen. Seit Juli 1946 Vizepräsident der Zentralverwaltung für Inneres, organisierte er mit W. Zaisser (beide ab 1946 SED) die politische Polizei (»K 5«) in der SBZ. Nach Gründung der DDR (1949) war er maßgeblich am Aufbau des Staatssicherheitsdienstes beteiligt; als Minister für Staatssicherheit (1957-89; seit 1959 Generaloberst, ab 1980 Armeegeneral) baute er das MfS zu einem weit verzweigten Kontroll- und Unterdrückungsinstrument der SED-Führung aus, der er selbst angehörte (1959-89 Vollmitglied des ZK, 1976-89 des Politbüros der SED). Am 7. 11. 1989 verlor er alle Ämter und wurde am 7. 12. 1989 wegen Machtmissbrauchs und Korruption verhaftet (seitdem, mit Unterbrechung 9. 3.-26. 7. 1990, in Untersuchungshaft). Am 26. 10. 1993 wurde er vom Landgericht Berlin für die Erschießung der Polizisten 1931 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt; dasselbe Gericht stellte am 3. 11. 1994 das am 4. 9. 1994 begonnene Verfahren gegen Mielke wegen Mitverantwortung an den Todesfällen an der innerdeutschen Grenze aufgrund seiner Verhandlungsunfähigkeit ein. Am 1. 8. 1995 wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Aus dem so genannten Politbüroprozess (ab 12. 11. 1992) war die Anklage wegen Verhandlungsunfähigkeit Mielkes ebenfalls ausgegliedert worden.
Universal-Lexikon. 2012.